Am Samstag, den 3. Mai 2025, fand im Wald von Oberwiesen eine Feuerwehrübung statt, bei der die Brandbekämpfung und die Sicherheit der Einsatzkräfte im Vordergrund standen. Die Übung wurde von der Forstverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Übungsleiter Jochen Müller organisiert.
Um 9:30 Uhr wurde ein Stapel Altholz entzündet, der eine beachtliche Rauchentwicklung verursachte. Mit zwei der in der Verbandsgemeinde vorhandenen Kleintanklöschfahrzeuge (KLF) wurde das Feuer auf seine Entstehungsfläche begrenzt und gelöscht. Dabei zeigte sich, dass der Wasservorrat von 500 Litern in einem dieser Fahrzeuge ausreichend ist, um die Entstehung von Bränden zu löschen.
Zum Einsatz kamen kleine Schläuche der Größe D und Strahlrohre, mit denen eine geringe Wassermenge auf die Brandfläche ausgebracht werden konnte. Diese Technik ermöglicht eine gezielte Brandbekämpfung mit möglichst geringem Wassereinsatz. Im Ernstfall werden die beweglichen Einheiten durch große Tanklöschfahrzeuge wiederum mit Wasser versorgt.
Ein besonderes Strahlrohr wurde ebenfalls getestet, mit diesem wird dem Wasser ein Netzmittel beigemengt. Dadurch wird eine tiefe Eindringwirkung sowohl in das Brandgut als auch in den Boden ermöglicht, was zu einer noch effektiveren Löschwirkung führt.
Trotz der heftigen Rauchentwicklung mit Flammen bis zu 20 Metern kam es zu keiner Alarmierung von Feuerwehren, da der Übungsleiter vorweg die Leitstelle über die Übung informiert hatte.
Nach dem Ablöschen der Brandstelle ging es an die Handarbeit. Das Holz musste Stück für Stück beiseite geräumt werden, um die Bodenfläche freizulegen. Dabei wurden Glutnester mit so genannten Waldbrandrucksäcken, die etwa 20 Liter Wasser in einem Rucksack enthalten, verbunden mit einer handbedienten Spritze abgelöscht. Eingesetzt wurden auch so genannte Gorgui-Tools, mit denen sowohl das Holz auseinandergezogen als auch anschließend der Waldboden umgegraben werden konnte.
Die Feuerwehrschutzkleidung erwies sich bei den sommerlichen Temperaturen als mehr als schweißtreibend. Die Verbandsgemeinde hat daher beschlossen, eine neue Schutzkleidung zu beschaffen, die in diesem Jahr an die ersten Feuerwehrleute ausgeliefert werden soll. Damit werden die Feuerwehrleute sowohl vor einem Hitzeschock als auch vor den Gefahren der Brandstelle optimal geschützt.
Bei der Übung konnten sich die etwa 50 Einsatzkräfte nach ihrer Arbeit an einem Hygienerollwagen reinigen und frisch machen. Das „Hygienemobil“ wurde von einem in der Verbandsgemeinde ansässigen Unternehmen entwickelt und der Feuerwehr für den Übungstag zu Testzwecken überlassen. Die Hygiene an der Einsatzstelle erlangt immer höheren Stellenwert, da Langzeitstudien erkennen lassen, dass durch die Kontamination von Einsatzkräften Langzeiterkrankungen, unter anderem Krebs, ausgelöst werden. Die Feuerwehrleute bescheinigten der Hygienestation ihre volle Tauglichkeit.
Die Übung dauerte bis circa 13:00 Uhr am frühen Nachmittag. Der Übungsleiter Jochen Müller resümierte einen vollen Erfolg und das Erreichen aller Übungsziele. Er meinte, damit sei für die kommende Vegetationsbrandsaison eine gute Grundlage für die Arbeit der Feuerwehren geschaffen. (Walter Groß / FFW VG)